Gast-Vorlesung in der Bildungsgesellschaft Zeit für Wissen

Am 9. April 2015 hielt Dr. Margit Ramus eine Gast-Vorlesung in der Bildungsgesellschaft mbH Zeit für Wissen.

Thematisiert wurde das Kulturgut Volksfest mit einem Spannungsbogen von der Populärkultur zur wissenschaftlichen Analyse. Für fast alle Anwesenden ein bisher unbekanntes Genre der Kultur- und Kunstgeschichte.

Der erste Teil begann mit einer Einführung in die seltsame Mischung von Romantik und Wirklichkeit, sowie in die Symbiose der Tradition und des dynamischen Fortschritts des Volksfestes, von der noch heute der Besucher gefangen wird.
Es wurde erläutert, dass der Jahrmarkt im Mittelalter eine besondere Stellung in der Stadt einnahm. Traditionell fielen die meisten Jahrmärkte mit der Feier des heiligen Schutzpatrons zusammen. Hohe Kirchen- und Heiligenfeste waren willkommene Unterbrechungen des Alltags. Das gemeine Volk strömte in die Stadt, und die Menschen nutzten nach dem Besuch der Messe die meist in der Domimmunität aufgebauten Waren- oder Krammärkte zum Essen, Trinken, Tanzen, sonstigen Lustbarkeiten und Schaustellungen. Die Märkte dienten daher nicht nur dem Warenaustausch zwischen Stadt und Land, sondern waren auch Nachrichtenbörsen, Heiratsmärkte und Zentren der kulturellen Kommunikation: Jahrmarkt als Ort des Friedens, der Freude und des freien Handels. Er lockte neben den Händlern und aus der Ferne anreisenden Kaufleuten auch eine große Anzahl von Schaustellern, Gauklern, Quacksalbern, Moritaten- und Bänkelsängern, Seiltänzern sowie Marionettenspielern u.a. an.

Im zweiten Teil ging Margit Ramus ausführlich auf ihre Forschungsergebnisse ein, die in ihrer Doktorarbeit publiziert wurden.

Mehr dazu: Kulturgut Volksfest – Eine Definition