Reise nach Ägypten

Reise nach Ägypten mit dem Kölner Dombauverein
Reisetermin: 25.02. – 06.03.2023

1. Tag Samstag, 25. Februar 2023 Köln – Frankfurt – Kairo

Mit großer Vorfreude startete ich die Reise nach Ägypten in das alte Kulturland am Nil. Ich war neugierig auf die Jahrtausende alte Pyramiden von Gizeh, auf die Nilkreuzfahrt in einem „komfortablen Hotelschiff“ von Assuan nach Luxor zu den Pharaonen und schließlich auf Luxor mit seinen eindrucksvollen Tempeln und das Tal der Könige! 

Bisher hatte mich eigentlich das Land wenig interessiert, aber in den nächsten Tagen würde ich in dessen Geschichte eintauchen.  

Bis um 3000 v. Chr. liegt die Gründung des ehemaligen Königreiches durch die Vereinigung von Ober- und Unterägypten unter dem legendären Pharao Menes, der in Memphis residiert haben soll, zurück. Die Pharaonenzeit wird in 30 Dynastien eingeteilt. Das „Alte Reich“ umfasste die 3. bis 6. Dynastie und dauerte ungefähr von 2700 bis 2200 v. Chr.
Mit der 3. Dynastie entstand das Alte Reich, in dem sich Staat und Gesellschaft, Kunst und Religion entwickelten. Der als Verkörperung des Himmelsgottes verehrte König, Pharao genannt, herrschte  über alle 42 Gaue seines Landes. Unter Pharao Djoser (um 2610–2590) und den Herrschern der 4. und 5. Dynastie dehnte sich das Reichsgebiet bis südlich von Assuan aus. Die Pharaonen wurden als Söhne des Sonnengottes Re angesehen.

Die erste Überraschung stellte sich am Bahnhof in Köln ein, als der uns angegebene Zug  ausgefallen war, und unsere Reise von Köln zum Flughafen Frankfurt mit einer Stunde Verspätung begann. Es war jedoch genügend Zeit vor dem Abflug in Frankfurt eingeplant.
Am entsprechenden Gate auf dem Airport fanden sich alle „Conti-Reisende“ ein und wir wurden von unserem wissenschaftlichen Fachleiter Dr. Peter Jakobs begrüßt. Mit „Egypt Air“ flogen wir mit weiteren fast 90 Minuten Verspätung nach Kairo, die größte Stadt der arabischen Welt, die in den Reiseunterlage als eine faszinierende Metropolregion angeboten wird
Nach der Landung erwartete uns ein Flughafen-Assistent und später auch Ashraf unser lokaler Reiseleiter. Nach den gefühlten, unendlich langen Einreiseformalitäten startete wir mit dem Bus zu unserem Hotel in Gizeh, dem „Steigenberger Pyramide Hotel“. 
Bereits auf dem Weg vom Flughafen nach Gizeh kam eine Überraschung ganz anderer Art. Die vierspurige Schnellstraße war wie eine Schneise mitten durch Wohngebiete „geschlagen“ worden. Rechts und links der Fahrbahnen stand abgeschnittene oder getrennte Häuser. Es erinnerte mich im Moment an die ersten Fernsehbilder vom eingestürzten Kölner Stadtarchiv, die den Blick in halbe Küchen, Wohn- oder Schlafzimmer ermöglichten und ungemein schockten. Hier in der „faszinierende Metropolregion“ war dieser Anblick nicht ungewöhnlich, sondern „halbe, noch bewohnte“ Häuser säumten viele Kilometer lang die Straßen.

Wir trafen kurz vor Mitternacht ziemlich erschöpft im Hotel ein. Anstelle des geplanten gemeinsamen Abendessens, erhielten wir die Info, dass unser Abendessen auf die Zimmer serviert würde. Was nichts anderes bedeutete als, dass in jedem Zimmer seit Stunden ein Teller mit eingepackten Gummibrötchen, etwas Wurst und Käse und ein Apfel bereitstand. Obwohl ich seit vielen Stunden nichts mehr gegessen hatte, fand ich den Snack ungenießbar, und war eigentlich nur froh endlich im Zimmer zu sein. Leider nahm die Kofferverteilung unendlich viel Zeit in Anspruch. Mein Gepäck kam erst gegen 1 Uhr in der Nacht, nachdem ich über zwei Stockwerke den Kofferwagen im Haus gesucht hatte.

Galerie I

2. Tag Sonntag, 26. Februar 2023 Memphis

Unsere erste Nacht in Ägypten war um 5 Uhr 30 zu Ende. Der Frühstücksraum war schon geöffnet, sodass wir gestärkt um 6:30 mit unserem Bus in eine fremde Welt aufbrachen. 
Nach knapp zwei Stunden Fahrt erreichten wir Memphis. Inzwischen war die Müdigkeit verflogen und alle freuten sich auf einen einzigartigen Tag in die Jahrtausende alte Kultur.

Die Stadt soll der Legende nach von König Menes 3000 v. Chr. gegründet worden sein. Während des !Alten Reiches“ war sie Hauptstadt von Ägypten und blieb eine wichtige Stadt in der ägyptischen Geschichte. Ihre Ruinen befinden sich in der Nähe der Ortschaften Mit-Rahineh und Helwan etwa 18 km südlich von Kairo und gehören seit 1979 zum UNESCO-Welterbe.
Damals nahm sie eine strategische Position am Nildelta ein, weil sie viele Werk- und Produktionsstätten, darunter auch für Waffen beherbergte. Hut-Ka-Ptah galt als Schutzpatron der Handwerker, dessen Tempel sich im Zentrum der Stadt befand.

Der Aufstieg und das Scheitern von Memphis sind eng mit der Geschichte des gesamten Landes verbunden. Aufgrund des Aufstiegs Alexandrias verlor Memphis ihre wirtschaftliche Rolle im Land und wurde nach und nach aufgegeben. Mit dem Edikt von Thessaloniki endete auch ihre religiöse Bedeutung. 
Im Freilichtmuseum im Dorf Rahina lassen die beiden imposanten Kolossalstatuen Ramses II., der als größter Bauherr seiner Zeit galt, und die Alabaster-Sphinx, die glanzvolle Pharaonenzeit nur erahnen. 
Ramses II., auch Ramses der Große genannt (1303 – 1213 v. Chr.)  war der dritte Pharao aus der 19. Dynastie des Neuen Reichs. Er regierte rund 66 Jahre von 1279  v. Chr. bis zu seinem Tode und gilt als einer der bedeutendsten Herrscher des Alten Ägypten.
Während seiner Regierungszeit erfuhr Ägypten eine erneute wirtschaftliche und kulturelle Blüte. Durch sein diplomatisches Handeln gelang es ihm, einen fast fünfzigjährigen Frieden mit seinen Nachbarvölkern, darunter auch mit den Hethitern, zu halten.

An diesem ersten Tag in Ägypten mussten wir unserem Reiseleiter recht eben, dass die frühe Anreise nach Memphis uns ermöglichte, die Sehenswürdigkeiten vor den Massen an Touristen, zu besuchen.

Galerie II  Ramses Museum und Freilichtmuseum in Memphis

Wir verließen Memphis und machten uns auf den Weg zu den Pyramiden von Gizeh, die ebenfalls  seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.

Für eine kurze Mittagspause fand sich leider keine Zeit oder es war gar keine vorgesehen, denn die Entfernungen, die wir mit dem Bus zurücklegten, waren enorm. Glücklicherweise hatten sich einige Reisende ein paar trockene kleine Fladen und ein bisschen Obst vom Frühstücksbüfett mitgenommen, dazu gab es Wasser, was während der ganzen Reise immer reichlich im Bus angeboten wurde.

Unser nächstes Ziel waren die Pyramiden von Gizeh. Sie werden von den Ägyptern „El Ahram, die Heiligtümer“ genannt und gehören zu den bekanntesten Bauwerken der Menschheit. 
Viele ältere Ägypter sehen noch heute das Alte Reich als Goldenes Zeitalter und Höhepunkt ihrer Kultur. Es ist das Zeitalter der großen Pyramiden, die in der Gegend der damaligen Hauptstadt Memphis  etwa acht Kilometer südwestlich der Stadt Gizeh, entstanden.

Wir besuchten zunächst die Stufenpyramide von Pharao Djoser in Sakkara, die als ältester Monumentalbau der Welt bezeichnet wird. In unmittelbarer Nachbarschaft stehen die drei kleinen Königinnenpyramiden von Cheops, Chephren und Mykerinos. Die Pyramiden zählen zu den sieben Weltwundern der Antike und sind als letztes erhalten geblieben sind. Sie spiegeln eindrucksvoll die zentrale Stellung der Herrscher in der Gesellschaft wider und ihre Macht, die danach in der altägyptischen Geschichte unerreicht blieb.
Der erste Anblick der architektonischen und künstlerischen Wunderwerke verschlägt einem die Sprache, auch die Erkenntnis, dass wir Menschen heute mehrere Tausend Jahre später an diesem Ort stehen. 
Unser ägyptischer Reiseleiter, ein gepflegter junger Mann, sprach fließend Deutsch, was auf fünf Jahre als Übersetzer in Berlin in der Flüchtlingsarbeit von 2015 bis 2020 zurückzuführen war.
Am Anfang fand ich seine Art zu reden noch recht sympathisch, obwohl er sehr von sich angetan war. Nach und nach steigerte er sich mehr und mehr in Superlativen und warf mit Zahlen und Namen der Pharaonen und Dynastien nur so um sich, dass bei mir recht wenig haftend blieb. Weniger wäre mir angenehmer gewesen. Ich vermisste auch, dass er oder unser wissenschaftlicher Reisebegleiter, der Archeloge Dr. Jacobs, die Zeit im Bus nicht nutzten uns Infos über den geschichtlichen Hintergrund unseres nächsten Zieles zu geben. Stattdessen unterhielt sich Ashraf meist in seiner Muttersprache mit dem Busfahrer, beide recht laut von  vielen Lachern begleitet. 

Galerie III Besuch der Pyramiden von Gizeh

In der Pyramide des Unas befinden sich 

Dann besichtigten wir das Serapeum mit 24 großen Grabnischen für Sarkophagen für Stiere, die von den Ägyptern als Heilige verehrt wurden. In den Grabstätten von Mereruka und Kagemni erzählen die in die Innenwände gemeißelten Szenen und Darstellungen das täglichen Leben und den damaligen Alltag

Galerie III Besuch des Serapeum

Am Nachmittag besuchten wir die Sphinx und die Pyramiden Cheops, Chephren und Mykerinos. 
Die Große Sphinx von Gizeh ist die wohl berühmteste und größte Sphinx und ragt schon seit mehr als viereinhalb Jahrtausenden aus dem Sand der ägyptischen Wüste. Sie stellt einen liegenden Löwen mit einem Menschen Kopf dar und wurde in der 4. Dynastie circa 2700–2600 v. Chr. errichtet. Die Figur ist circa 73,5 Meter lang, sechs Meter breit und circa 20 Meter hoch. Allein die Vorderpfoten haben eine Länge von etwa 15 Metern. Farbreste am Ohr lassen darauf schließen, dass die Figur ursprünglich farblich gefasst war. Die Sphinx wurde im Neuen Reich als eine Verkörperung des Sonnengottes Re-Harachte angesehen. Sie soll mehrmals im Sand der Wüste begraben gewesen sein und noch im 19. Jahrhundert war nur der Kopf sichtbar. 
Neben der Sphinx wurde ein Tempel errichtet, der mit dem Taltempel der Chephren-Pyramide fast exakt in einer Linie liegt. Thutmosis IV. errichtete zwischen den Pranken der Sphinx eine Stele, die sogenannte „Traumstele“, deren Inschriften aus seinem Leben berichten.

Galerie IV Große Sphinx von Gizeh

Nach einem recht anstrengenden Tag, inzwischen waren die Temperaturen weit über 30° gestiegen, machten wir uns auf den zweistündigen Heimweg zum Hotel, dass wir bei Dunkelheit erreichten. Nach einer kurzen Erfrischungspause trafen wir uns zu einem gemeinsamen Abendessen. Das Essen war gut, aber danach wollten alle schnell in ihr Bett.

3. Tag Montag, 27. Februar 2023 Kairo zwischen Antike und Moderne

Obwohl alle gehofft hatten, dass wir ein wenig länger schlafen und gemütlich frühstücken konnten, entschied unser Reiseleiter, wiederum um 6:30 loszufahren. Bei Planung der Reise war die Besichtigung des Neuen ägyptischen Museums, das GEM Grand Egyptian Museum vorgesehen. Aber es war noch nicht eröffnet. So fuhren wir im morgendlichen Berufsverkehr weit über zwei Stunden nach Kairo zum alten Museum am Tahrir Platz. Schade, dass wir nicht in einem Stadthotel in Kairo untergebracht worden waren, so hätte man sich viele Stunden Busfahren ersparen können.

Bereits die Fahrt war ein Abenteuer, denn die Ägypter kennen scheinbar keinerlei Verkehrsregeln. Auf vierspurige Autobahnen fahren in beiden Richtungen 10 Auto nebeneinander. Rechts und links wird überholt und manchmal kommen einem ein Pferdegespann oder ein Tuck Tuck in Gegenrichtung entgegen. Auch viele Menschen laufen oder stehen rechts auf nicht vorhandenen Seitenstreifen der Autobahn und warten auf Mitfahrgelegenheiten oder Arbeitsangebote. Die Armut, der Schmutz und der Geruch rechts und links der Fahrbahn ist fast nicht zu glauben, wenn man die Bilder nicht selbst gesehen hat.

Galerie V Morgendliche Busfahrt nach Kairo

Im alten Museum war bisher die weltweit größte Sammlung aus der Zeit der Pharaonen, darunter auch die Grabbeilagen des Königs Tutanchamun. Inzwischen ist bereits vieles in das neue Museum umgesiedelt worden. 

Galerie VI Besuch des alten ägyptischen Museums in Kairo

Die individuelle Mittagspause fiel erneut aus. Diesmal hatten sich alle mit ein wenig Brot, Käse und Obst vom Frühstücksbüffet eingedeckt. So konnten wir auf der Fahrt zur Zitadelle von Salah Eidin aus dem Jahr 1176, den aufkommenden Hunger ein wenig stillen. 

Die Zitadelle von Saladin (Salah ad-Din) 

Die Zitadellenanlage gehört seit 1979 als Teil des Historischen Kairo zum UNESCO-Weltkulturerbe.[1]

Erst seit Anfang des 21. Jahrhunderts ist die Zitadelle für die Öffentlichkeit zugängig. Von der Zitadelle aus genießt man einen weiten Blick über Kairo. Bei klarem Wetter sind die Pyramiden von Gizeh am Horizont zu erkennen. Gleich unterhalb der Festung liegt das islamische Zentrum Kairos; die Sultan-Hassan-Moschee und die Ibn-Tulun-Moschee sind ein Teil davon.

Ein vorgesehener Stadtrundgang fand nicht statt, deshalb habe wir überwiegend nur vollgestopfte Straßen, Schmutz und Elend  erleben können. Einen Eindruck von dem modernen weltoffenen Kairo bekamen wir nicht.  Wir steuerten mit dem Bus die Zitadelle an. Sie gehört zu den wenigen erhaltenen Befestigungsanlagen der Stadt, die dazu diente, sich vor Angriffen der Kreuzritter zu schützen.

Anschließend besuchten wir die Muhammad-Ali-Moschee, ein bekanntes Wahrzeichen der islamischen Altstadt. Das Innere der Moschee mit ihrer prachtvoll ausgestatteten grün-blau-golden dekorierten Kuppeldecke war schon beeindruckend.

Galerie VII Besuch der Zitadelle von Salah Eidin und der Muhammad-Ali-Moschee

Danach fuhr der Bus uns zu dem Basar Khan El-Khalili. Es ist fast unmöglich das Treiben in diesen Straßen zu beschreiben. Menschen, Autos, Motorräder, Pferdekarren und vieles mehr.
Fast alle waren froh den sicheren Bus ohne Blessuren zu erreichen.

Galerie VIII Besuch des Basar Khan El-Khalili

Nach einer unendlich langen Busfahrt erreichten wir in der Dunkelheit wieder unser Hotel. Eigentlich schade, denn ich hatte ein Deluxe-Zimmer mit Pyramidenblick gebucht. Da wir bereits in aller Frühe das Hotel im Dunkel verließen und abends ebenfalls im Dunkel unser Hotel erreichten, war diese Empfehlung vom Reisebüro unsinnig gewesen, denn die Pyramide war in der Dunkelheit nicht zu sehen.

4. Tag Dienstag, den 28. Februar 2023 Koptisches Kairo

Wieder führte uns eine zweistündige Busfahrt durch die morgendliche Rushhour von Kairo bis zum Koptischen Museum, welches 1910 von Marcus Simaika Pascha eröffnet und auf dem ehemaligen Gelände der römischen Festung Babylon erbaut wurde. Im koptischen Museum mit rund 16 000 Ikonen, Sakralkunstwerke, Manuskripte und Malereien bekommt man einen ungefähren Eindruck über das Christentum in Ägypten.  

Wir besichtigen die christliche El Moalakka Kirche aus dem 3. Jh., die der Gottesmutter Maria geweiht ist und zu den ältesten Kirchen Ägyptens zählt. Besonders interessant ist die Ikonostase (12. Jh.) aus Ebenholz, die mit Elfenbeinintarsien geschmückt ist.
Die Abu Serga (St.-Sergius-Kirche) aus dem 4. Jh. ist nach koptischer Tradition der Ort, an dem die Heilige Familie einige Zeit Zuflucht gefunden hat. Ebenso interessant sind die hölzerne Decke, die der Arche Noah ähneln soll und Reliquien der Soldatenheiligen Sergius und Bacchus.
Wieder hatten wir keine Möglichkeit zur Mittagspause.
Am Nachmittag besuchten wir weitere Moscheen, z. B. die Sultan-Hassan-Moschee und die Ibn-Tulun-Moschee.
Zurück ins Hotel folgte ein gemeinsames Abendessen.
Nach dem Abendessen erfuhren wir, dass wir um 2:30 abgeholt werden würden. Wir mussten wieder zurück nach Kairo zum Flughafen um nach Assuan zu fliegen. Mittlerweile waren alle Teilnehmer der Gruppe etwas müde, trotzdem war die Stimmung gut. Unser Reiseleiter 

Galerie IX  Besuch der christlichen El Moalakka Kirche,  die Abu Serga, die koptische St.-Sergius-Kirche und die beiden Moscheen Sultan-Hassan-Moschee und die Ibn-Tulun-Moschee

5. Tag Mittwoch, der 1. März 2023 Assuan und die „Perle des Nils“ Agilkia

Inzwischen schon an das frühe Aufstehen gewöhnt, machte es uns bald schon gar nichts mehr aus, dass der Wecker nun schon um 1 Uhr 30 schellte. Der Bus brachte uns zum Flughafen Kairo, von wo wir mit Egypt Air nach Assuan flogen. Nach der Ankunft starteten wir sofort zu dem  beeindruckenden Hochdamm des Nasser-Sees und die altägyptischen Granitsteinbrüche von Assuan. 

Galerie X  Besuch des Hochdamms des Nasser-Sees und der altägyptischen Granitsteinbrüche von Assuan 

Mit dem Motorboot ging es nun in Richtung zur Insel Agilkia. Zum ersten Mal genossen wir die entspannte Situation und ließen uns den Wind durch die Haare wehen. Auf der Insel befindet sich der wiedererrichtete Isis-Tempel von Philae. Nachdem er durch den ersten Staudamm immer wieder für mehrere Monate im Jahr überschwemmt wurde, beschloss man den Tempel an eine höhere Stelle umzusetzen. Von 1977 bis 1980 wurde etwa 40 000 Einzelteile ab und wieder aufgebaut .

Galerie XI Besuch

Ein gewaltiger, unvollendet gebliebener Obelisk erinnert noch heute daran, dass an diesem Ort seit der Zeit der Pharaonen Granitblöcke für deren Monumentalbauten gebrochen wurden. Nach dem Abstecher zum Obelisken brachte uns der Bus endlich zu Ihrem „komfortablen“ Kreuzfahrtschiff. Ein alter schmutziger Kahn.  Beim Einschiffen gab es einige Probleme, sodass wir auf unser erstes warmes Mittagessen über eine Stunde warten mussten und dann unsere Kabine beziehen konnten. xxxxxxxxxxxxxxxx 

Dann verließen wir erneut das Schiff und starteten zu einer Segelpartie auf einer Feluke. Es war ein sehr schöner Ausflug. Wir umfuhren die Insel Elephantine und den Blick auf das palmengesäumte Ufer des Nils auf unsere Seelen einwirken.
Nachdem wir wieder einmal an einem Touristenschwerpunkt angelegt hatten besichtigen wir das Mausoleum Agha Khan III. und seiner Frau.
Es folgte ein schöner Spaziergang durch den Botanischen Garten von Assuan auf der Lord-Kitchener-Insel. Trotz des Wüstenklimas gedeihen hier auf 6,5 ha Palmen und über 400 zum Teil subtropische Arten.

Mit der Feluke machten wir uns wieder auf die Rückreise zu unserem Schiff. Inzwischen war es dunkel geworden und die Fahrt auf dem Nil war unbeschreiblich schön und so beruhigend.

Für den Abend hatte unser Reiseleiter uns einen Besuch auf dem Markt und einem Gewürz- und Teeladen vorgeschlagen. Das gemeinsame Abendessen könnte man auch im Anschluss noch genießen. Da unser Schiff über Nacht in Assuan blieb. Einige Leute unserer Gruppe schlossen sich ihm an. 

Galerie XII Besuch

 

6. Tag Donnerstag, der 2. März 2023 Ausflug Abu Simbel (fakultativ) – Kom Ombo

Wiederum in aller Frühe begann unser Ausflug zu den 280 km entfernten gewaltigen Felsentempeln von Abu Simbel in der nubischen Wüste
Die beiden Tempel aus der Regierungszeit Ramses II. gelten als Meisterwerke ägyptischer Architektur und waren für ihn und seine Frau Nefertari bestimmt. Ihre spektakuläre Rettung unter der Schirmherrschaft der UNESCO dauerte fast fünf Jahre. Der Große Tempel, nach Osten auf die Stelle des Sonnenaufgangs ausgerichtet, imponiert durch seine Fassade mit den vier Kolossalfiguren.

Kurz nach 15 Uhr kehrten wir zum Schiff zurück. Während eines gemeinsamen Mittagsessens hieß es „Leinen los“ und wir glitten langsam flussabwärts nach Kom Ombo, welches wir am frühen Abend erreichten.
Ein Spaziergang durch den Tempel-Komplex von Kom Ombo führt Sie zu einem kleinen Doppelheiligtum, dass in ptolemäischer Zeit dem krokodilgestaltigen Gott Sobek geweiht war.
Nach der Rückkehr legt Ihr Schiff in Richtung Edfu ab. Während Sie gemächlich mit dem Strom nach Norden gleiten werden Sie zum Abendessen erwartet. Ihr Schiff liegt die Nacht über in Edfu.

Galerie XIII Besuch

 

7. Tag Freitag, der 3. März 2023 Edfu

Dieser Morgen wird uns alle im Gedächtnis leiben. Gegen 4:30 verließen wir noch vor dem Frühstück das Schiff. Es hatte sich romantisch angehört, dass wir von Pferdekutschen abgeholt werden würden um den Tempel des Falkengottes Horus in Edfu zu besichtigen. Die Kutschfahrt entpuppte sich als Abenteuer, was an die Wagenrennen-Szenen aus dem Film Ben Hur erinnerten.

Schmutz

Duisburg

Das monumentale Bauwerk aus der ptolemäischen Epoche gehört zu den besterhaltenen Tempeln des Landes. Seine  Reliefbilder und zahlreichen Hieroglyphen sind einfach großartigen und erzählen von den Mythen des alten Ägyptens.

Galerie XIV Besuch

Gleich nach unserer Rückkehr zum Schiff legten wir ab und fuhren vorbei an Esna nach Luxor, welches Sie gegen Abend erreichen.

„Lassen Sie sich verzaubern von den erfreuten Kindern, die Ihnen beim Baden zuwinken, von den Bauern, die Ihre Feluken mit Ihrer Ernte beladen oder den vielen Minaretten, Moscheen und Palmenhainen. Sie sehen die Schöpfräder, die monoton und stetig das lebensspendende Nilwasser seit Jahrtausenden über ein Bewässerungssystem auf die Äcker leiten.“
Gemeinsames Abendessen an Bord.

8. Tag Samstag, der 4. März 2023 Luxor und das Tal der Könige

Frühstück an Bord und Ausschiffung. Anschließend besuchen Sie die Tempelanlagen von Karnak, einst religiöses Zentrum des „Neuen Reichs“. Hier verehrten die Ägypter den Fruchtbarkeits- und Sonnengott Amun-Re. Die größte Sakralanlage der Welt gehört mit ihren gewaltigen Pylonen, Obelisken, Säulenhöfen und Säulenhallen zu den imposantesten Bauwerken am Nil. Besonders sehenswert sind der Amun-Tempel, die Sphinxallee, der Tempel Ramses III. und die imposanten Obelisken.
Danach besichtigen Sie den Luxor-Tempel, der über eine etwa 3 km lange Sphingen-Allee mit dem Karnak-Tempel verbunden ist. Bereits über 300 von etwa 1300 Sphingen der 3400 Jahren alten Prozessionsstraße wurden bisher ausgegraben. Blicken Sie die beeindruckende Allee mit Ihren Statuen hinab, während Sie anschließend der Bus zum Luxor-Tempel fährt. Dieser wird Sie mit seinen gewaltigen Pylonen und dem Säulenhof von Amenophis III. beeindrucken.
Nun begeben Sie sich auf die andere Seite des Nils. Sie besuchen das Tal der Könige, das als Nekropole der mächtigen Herrscher des „Neuen Reiches“ im Schutz des Gebirges angelegt wurde. Einige der berühmten Grabanlagen sind farbenprächtig ausgeschmückt.
Einen Eindruck vom Selbstverständnis der Herrschenden bieten auch die zahlreichen Tempelanlagen. Besonders eindrucksvoll sind der Terrassen-Tempel der Pharaonin Hatschepsut, der sich harmonisch in die natürliche Felskulisse einfügt.
Ebenso statten Sie Medinet Habu einen Besuch ab. Der Haupttempel ist noch sehr gut erhalten und bekannt für Reliefdarstellungen eines Sieges über die Seevölker durch Ramses III. im 12. Jh. v. Chr.
Schon von weitem sehen Sie die riesigen Memnon-Kolosse, die fast 20 m als Pylon am Eingang des Tempels des Amenophis III. in den Himmel ragen.
Zimmerbezug in Ihrem zentral gelegenen Hotel in Luxor.

Galerie XV Besuch

 

9. Tag Sonntag, der 5. März 2023 Faszinierende Tempel von Dendara

Nach dem Frühstück führt Sie ein Ausflug zum 40 km entfernten Dendara. Dort besichtigen Sie den ausgedehnten Tempel-Komplex, der landesweit zu den besterhaltensten Tempel-Relikten der Pharaonen zählt.
Höhepunkt ist aber zweifelsohne der Hathor-Tempel, dessen heutiges Erscheinungsbild auf die späte ptolemäische Zeit zurückgeht. Interessant ist vor allem die Darstellung zu Kleopatra VII., die an der Tempelwand erscheint und ein gutes Beispiel für die damalige ägyptische Kunst ist.
Individuelle Mittagspause und anschließende Rückfahrt nach Luxor.
Am Nachmittag haben Sie Zeit für individuelle Entdeckungen. Alternativ genießen Sie die Annehmlichkeiten in Ihrem Hotel oder die malerische Silhouette von Luxor bei untergehender Sonne.
Gemeinsames Abendessen. Am Abend Gelegenheit zum Besuch einer Licht- und Tonschau in der Tempelanlage von Karnak.

Galerie XVII Besuch

Freier Nachmittag in Luxor

 

10. Tag Montag, der 6. März 2023 Rückreise

Ein letztes Mal bei Dunkelheit aufstehen und mit den Koffern Transfer zum Flughafen und Rückflug über Kairo nach Frankfurt. Von dort individueller Rückreise oder gegen Aufpreis Fahrt mit der Deutschen Bahn zurück nach Köln oder jeden weiteren DB-Bahnhof.

© Text Margit Ramus
© Bilder Margit Ramus